10.03.2020 |

Hacks & Tools meets OERcamp - ein Rückblick

Viele Interessierte aus den Bereichen Hochschule, Schule, Bildung, freie Wirtschaft und Zivilgesellschaft waren zusammengekommen, um vom 21. bis 23.02. auf dem Campus Design, Medien und Information an der Finkenau der HAW Hamburg gemeinsam an offenen Bildungsmaterialien zu arbeiten, sich zu vernetzen – und am Pitch für die Vergabe von Fördermitteln für die Produktion von Open Educational Resources teilzunehmen oder diesen live zu verfolgen. Beim Pitch gekürt wurden schließlich 12 Projekte, die von der Jury als förderungsfähig auserwählt wurden – darunter alle von Frauen eingereichten Projekte. Weitere rund 20 beeindruckende OER-Projekte, an denen gegenwärtig intensiv gearbeitet wird und/oder zu denen sich Teams gebildet haben, wurden vorgestellt.

Das Team der HOOU@HAW und des #OERcamp bedankt sich bei den Teilnehmenden. Fotografin: Julia Wirth, Hamburg, 2020 CC BY 4.0.

Was passierte eigentlich an den einzelnen Tagen? Für all die, die nicht dabei sein konnten und dennoch erfahren möchten, was sie ggf. verpasst haben, hier ein kleiner Rückblick:

Am Freitagmittag gegen 14 Uhr war es endlich soweit: Die ersten Gäste trafen auf dem Campus Finkenau der HAW Hamburg ein; nicht wenige hatten bereits seit Mittwoch am #OERcamp 2020 im betahaus Hamburg teilgenommen – und waren immer noch OER-hungrig.  Nach Begrüßung durch Ellen Pflaum und Jöran Muuß-Merholz stellten sich im Plenum bereits bestehende Communities vor, und es wurden zahlreiche Projektideen präsentiert. Die Zeit danach stand ganz im Zeichen der Teamfindung, Vernetzung und Ideenkonkretisierung. Viele arbeiteten bereits intensiv an ihren Materialien und Anträgen oder nahmen das Beratungsangebot der zahlreichen Coaches in Anspruch.

Auftakt am Samstag um 9:00 Uhr: Alle Teilnehmenden mit Projektideen stellten dem Plenum ihre Projekte vor, auch bestand Gelegenheit zur Klärung von Fragen zur Antragseinreichung und zum Pitch. In beeindruckender Konzentration wurde im Anschluss im Forum Finkenau und in benachbarten Räumlichkeiten an OER gearbeitet, an Anträgen gefeilt und die Pitches wurden vorbereitet. Während einige Teilnehmer*innen die Vorlesungen und Sessions besuchten, nutzten sehr viele Teilnehmende insbesondere die zahlreichen Sprechstunden zu einem breitgefächerten Themenspektrum wie Medienproduktion, Game-based-Learning, H5P und weitere Tools, Open Source, Urheberrecht, CC-Lizenzierung, Gestaltung, Didaktik sowie Podcasting. Nach umfänglicher Inanspruchnahme der Antragsberatung erfolgten bereits am frühen Abend erste Antragseinreichungen. Der Tag schloss mit einem Fishbowl-Podcast, bei dem die Anwesenden sich spontan einbringen konnten.

Mit Spannung erwartet wurden am Sonntag die Pitches. Um 9:55 Uhr, 5 min vor Ablauf der „harten Deadline“ (O-Ton Sarah)!, ging der letzte Antrag ein – und legte prompt den Drucker lahm! Trotzdem gelang es noch rechtzeitig, die Unterlagen für die Jury vorzubereiten. Dann endlich die erste Präsentation, und 20 weitere folgten!

Die Bandbreite der hervorragend präsentierten Inhalte war sehr divers: es reichte von einem Lernangebot zum Thema Energiewende 4.0 über ein Audio-Escape-Spiel zum Training des Hörverstehens, ein Tool, mit dem man ‘Noch Nicht OER’ einfach in OER verwandeln kann, OER-Materialien zur globalen Bildung aus einer machtkritischen Perspektive bis hin zu einer Bauanleitung, wie man einen ausrangierten 3D Drucker in ein Musikinstrument verwandeln und dies zum Lehren und Lernen nutzen kann.

Von den 21 gepitchten Projekten wurden vier von Frauen eingereicht. Wir freuen uns sehr, dass diese vier Projekte die Jury überzeugen konnten und sie alle eine Förderempfehlung erhalten haben. Der HOOU@HAW ist Chancengerechtigkeit bei ihren Förderprojekten sehr wichtig, daher machen wir uns schon jetzt Gedanken, wie wir das nächste Event noch stärker gender- und diversitätsbewusst gestalten können und alle Interessierten einladen können, sich für die Öffnung der Bildung zu engagieren. Dazu gehört für uns u.a. eine Prüfung, ob und ggf. wie wir das Antragsverfahren ändern können um mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen.

Alles in einem freuen wir uns, dass unsere Erwartungen erfüllt wurden und viele Menschen sich in communities zusammenfinden und an sehr geistreichen Projektideen arbeiten konnten.

Zum Schluß möchten wir als HOOU@HAW „Danke“ sagen:

Ein großes Dankeschön an das Team von Jöran und Konsorten, für deren professionelles Wirken und die sehr gute Zusammenarbeit, Danke ebenfalls an die Jury für deren Auswahl der Projekte – und Danke auch an dich, wenn du vor Ort warst, und alle für das Mitwirken, Teilen Eures Wissens und für das Mitgestalten offener Bildung, auch jenseits der Hochschule.