Zusammenfassung

Welche Bedeutung hat der Kulturbegriff in der Netzwerktheorie? Dieser Frage gehen Jan Fuhse und Robert Peper in ihrem Videogespräch nach. Jan Fuhse ist ein Experte im Bereich der Netzwerktheorie. Er vertritt die sogenannte "Relationale Soziologie". Dieser Forschungsbereich widmet sich vor allem der Auseinandersetzung von Bedeutung, Sinn und Kommunikation innerhalb sozialer Netzwerke (digitaler wie auch analoger Art). In diesem Forschungsbereich steht die qualitative und theoretische Auseinandersetzung mit Bedeutungs- und Sinnstrukturen im Vordergrund, anders als in anderen Disziplinen der Netzwerkforschung, wo statistische Verfahren und Big Data-Analysen maßgeblich von Interesse sind.

Lernziel Dieses Video soll eine Brücke schlagen zwischen dem Fach Kulturmanagement und der Relationalen Soziologie. Ein solcher Brückenschlag erscheint sinnvoll, weil das Kulturmanagement von den Erkenntnissen und Perspektiven der Relationalen Soziologie profitieren kann, insbesondere im Hinblick auf die Ausbildung angehender Kulturmanager:innen als "Meister:innen der Zwischenräume". Um an Schnittstellen zu agieren, bedarf es auch der theoretischen Reflexion sozialer Strukturen und ihrer Mechanismen. Jan Fuhse geht in seiner Präsentation unter anderem auf ein Beispiel aus dem Kunstbereich ein (die Entstehung des Punks), an welchem der unmittelbare Bezug zum Kulturmanagement deutlich wird.

Kurzbiografie PD Dr. Jan Fuhse Jan Fuhse ist Vertretungsprofessor für Soziologie an der Technischen Universität Chemnitz. Er promovierte 2007 an der Universität Stuttgart mit einer Arbeit zu Integration und sozialen Beziehungsnetzen von italienischen Migranten. Anschließend forschte er mit einem Feodor Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Columbia University (mit Harrison White, Charles Tilly und Peter Bearman). Von 2009 bis 2013 arbeitete Fuhse als wissenschaftlicher Mitarbeiter für politische Soziologie an der Universität Bielefeld, wo er sich 2011 habilitierte. Von 2013 bis 2018 war er Heisenberg-Stipendiat am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt Universität. Anschließend Vertretungsprofessuren in Passau und Bremen. Er forscht zur Theorie sozialer Strukturen und zur Methodologie der Netzwerkforschung, zu sozialer Ungleichheit und interethnischen Beziehungen, zu Konstellationen im politischen Diskurs und zu gesellschaftlichen Veränderungen durch Internet und Sozialen Medien.

Aktuelle Veröffentlichungen:

  • “Relating Social and Symbolic Relations in Quantitative Text Analysis. A Study of Parliamentary Discourse in the Weimar Republic” (Poetics, 2020, mit Oscar Stuhler, Jan Riebling und John Levi Martin)
  • “Theories of Social Networks” in: Ryan Light / James Moody (Hg.): Oxford Handbook of Social Networks (2020, Oxford University Press)
  • “Relational Sociology of the Scientific Field: Communication, Identities, and Field Relations” (Digithum, 2020)
  • Social Networks of Meaning and Communication (2022, Oxford University Press)

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Inhalt

Netzwerkforschung kurz erklärt. Episode 3: Die Rolle der Kultur in der Netzwerktheorie

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Veröffentlicht am November 10, 2021

Deutsch
Dr. phil. Robert Peper, PD Dr. Jan Fuhse

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