Zusammenfassung

Schmerz gehört zu den wichtigsten Symptomen, die einen Patienten motivieren, Gesundheitsversorgungssysteme in Anspruch zu nehmen. Schmerz ist keine eigenständige ärztliche Fachdisziplin und stellt daher hohe Anforderungen an eine effiziente interdisziplinäre Kooperation. Mangelndes Wissen zum Thema Schmerz in den verschiedenen Disziplinen trägt maßgeblich dazu bei, dass Patienten häufig von einem Arzt zum nächsten wechseln („Ärztehopping“).

Mit diesen offenen Bildungsmaterialien sollen alle ärztlichen und nicht ärztlichen Disziplinen der Gesundheitsversorgung, aber auch die Studierenden gesundheitsrelevanter Studiengänge sowie die akademisch interessierte allgemeine Öffentlichkeit angesprochen werden. Durch die aufgeworfenen Fragestellungen, in die sich auch eine breite Öffentlichkeit hineinversetzen kann (jeder hat ja schon einmal Schmerzen gehabt!), wird ein niederschwelliger Zugang zum Thema erreicht. Ist dieses Interesse erst einmal geweckt, sind auch Lernende außerhalb von medizinischen Studiengängen bereit, sich mit anatomischen Strukturen und Vorgängen beim Schmerz auseinanderzusetzen.

Die Materialsammlung umfasst Experteninterviews und Erklärvideos zu den folgenden Themen:

Schmerzmessung
Jeder hat sich schon mal gefragt: Kann man Schmerz messen? Privatdozent Dr. Michael Hauck aus der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) erläutert die Unterschiede zwischen klinischen und experimentellen Schmerzen, für die verschiedene Verfahren der Schmerzmessung zur Verfügung stehen.

Placebo-Effekt
Was ist der Placebo-Effekt? Er spielt zunächst einmal für die Wirksamkeitsüberprüfung eines Schmerzmittels eine Rolle. In einem Erklärvideo wird verdeutlicht, was man unter einer randomisierten Placebo-kontrollierten Studie versteht. Der Placebo-Effekt kann aber auch als Chance dienen, die Wirksamkeit einer Schmerztherapie zu erhöhen. Mit Prof. Christian Büchel, Direktor des Instituts für Systemische Neurowissenschaften am UKE kommt ein renommierter Mediziner und Neurowissenschaftler zu Wort, der die biologischen Vorgänge im Gehirn des Menschen erklärt, die für den Placebo-Effekt relevant sind.

Chronischer Schmerz
In den meisten Fällen ist Schmerz ein vorübergehendes Phänomen, etwa nach einer Schnittverletzung oder einer Verbrennung. Wie kann aber chronischer Schmerz entstehen? Hierzu gibt Prof. Dr. Arne May, Neurologe und Neurowissenschaftler am UKE Antwort und beschreibt die Vorgänge im Gehirn, wenn Schmerz – ähnlich wie beim Lernen motorischer Fertigkeiten oder der Gedächtnisbildung – zu dauerhaften Veränderungen der neuronalen Vernetzung führt. Spannend ist der Hinweis, dass man Schmerz wieder verlernen kann.

Schmerzlinderung durch Ernährung
Kann Ernährung Schmerz lindern? Die Wirkung so genannter Omega-3 Fettsäuren wurde insbesondere am Beispiel der rheumatoiden Arthritis in den letzten Jahren durch kontrollierte Studien belegt. Ein Erklärvideo erläutert auf verständliche Weise, welche Mechanismen für die schmerzlindernde Wirkung von Omega-3 Fettsäuren eine Rolle spielen.

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Inhalt

Schmerzmessung: Ein Interview mit Priv.-Doz. Dr. med. Michael Hauck
Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie: Erklärvideo
Placebo-Effekt: Ein Interview mit Prof. Dr. med. Christian Büchel
Schmerz: Ein Interview mit Prof. Dr. med. Arne May
Schmerzlinderung durch Omega-3 Fettsäuren: Erklärvideo

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Veröffentlicht am March 23, 2018

Deutsch
Prof. Dr. Jürgen Lorenz

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